Begriff Definition
Projektentwicklung

Im Kontext von Immobilien und dem Bau des Eigenheims beschreibt die Projektentwicklung den Vorgang zur Planung, Konzeptionierung, Realisierung und Betreuung von größeren Bauvorhaben. Der Begriff ist aber nicht gesetzlich festgeschrieben und kann daher auf eine Vielzahl von Anwendungsfällen im Bauwesen adaptiert werden. Auch Sanierungsvorhaben, ein Neubau grundsätzlich, die bauliche Denkmalpflege, sowie ein städtebauliches Projekt sowie bei allen Maßnahmen, die einer gründlichen Planung oder Koordinierung bedürfen, kann eine Projektentwicklung sinnvoll sein.

Im klassischen Sinne beschreibt die Projektentwicklung die Begriffe:

  1. Standort
  2. Kapital
  3. Idee

Sie begleitet also, in Phasen unterteilt, ein Projekt über alle Projektphasen und dient der besseren Organisation aller am Bau beteiligten Akteure. Ziel der übergeordneten Steuerung eines Projektes liegt auch in der Minderung von Risiken, beispielsweise dem Budget oder im Rahmen von gesetzlichen Vorgaben. Der Projektentwicklung liegt daher auch immer eine Kostenentwicklung zugrunde, bei der versucht wird, in einem möglichst frühen Stadium auf mögliche Faktoren für eine Kostenexplosion oder – Erhöhung Einfluss zu nehmen. Das mindert die Risiken für einen Totalausfall und dem möglichen Scheitern eines Projektes.

Eine Projektentwicklung wird in Phasen unterteilt:

  • Projektentwicklung
  • Projektinitiierung
  • Projektkonzeption
  • Projektvermarktung

Geht man von einem größeren Bauprojekt aus, ist die Vermarktung der Teil, in dem beispielsweise Eigentumswohnungen auf dem freien Markt verkauft werden. Es kann sich aber auch um ein Bürogebäude oder ein Altersheim handeln. Jeder Schritt ist individuell abhängig vom geplanten Bauvorhaben. Wichtig ist bei allen jeweils nur, dass ein standardisierter Ablauf die Minimierung von Risiken für alle Beteiligten absichert und gesetzliche Vorgaben und bauaufsichtliche Regelungen eingehalten werden.

 

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Primärenergiebedarf

Mit der Berechnung des Primärenergiebedarfs wird die tatsächlich verbrauchte Energie in einem Haushalt bestimmt. Es können jedoch nicht alleine Tendenzen in der Energieeffizienz ausgemacht werden. Auch gesetzliche Vorgaben der Energieeinsparverordnung lassen sich somit überprüfen.

Um den genauen Wert errechnen zu können, müssen die sogenannten Primärenergiefaktoren beachtet werden. Dieser unterscheidet sich je nach Energieträger und berücksichtigt den jeweiligen Energieaufwand, der mit den verschiedenen Energieträgern verbunden ist. Der Primärenergiefaktor ist Teil der Energieeinsparverordnung und somit gesetzlich festgelegt. Der Faktor muss mit dem Endenergiebedarf multipliziert werden. Das errechnete Ergebnis ist dann der Primärenergiebedarf.

Formel: QP = (Qh + Qtw) * ep (nach DIN 4701-10)

QP  -->  Primärenergiebedarf
Qh   --> Heizwärmebedarf, Jahres-Heizwärmebedarf
Qtw  --> Wärmebedarf für Warmwasser
ep    --> Aufwandszahl

Einheit: kWh/a

Zudem gibt der Faktor Aufschluss, wie energieeinsparend ein Energieträger arbeitet. Bauherren, die konkrete Zahlen zur Auswirkung von erneuerbaren Energien benötigen, werden im Primärenergiebedarf fündig. Ein Unterschied beispielsweise zwischen Solarenergie und Heizöl ist bei Multiplikation der entsprechenden Werte enorm. Somit ist der Primärenergiebedarf der relevante Kennwert der bestimmt werden muss, um einen genauen Wert zu erhalten. Er wird als gesetzliche Vorgabe beim Neubau verwendet. Bauherren können die entsprechenden Werte in der Energiesparverordnung oder im Gesetz für Erneuerbare Energien nachlesen und sich ausreichend informieren. Auch Eigentümer einer bestehenden Immobilie können durch Errechnung des Primarenergiebedarf angeregt werden, den Energieträger zu wechseln und so etwas für die Umwelt und für die eigene Kosteneinsparung zu tun.

 

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Synonyme - QP
Preisstatistik

Das Statistische Bundesamt erhebt regelmäßige Preisstatistiken, die relevant für die Immobilienbranche sind. Hierfür gibt es unterschiedliche Varianten, von denen einige speziell für den Bereich Bauen und Immobilien angefertigt werden. In diesem Zusammenhang lassen sich so beispielsweise relevante Kaufwerte für Bauland ermitteln, woraus wiederum die Grundstückspreise resultieren. Auch ein spezieller Mietpreisindex wird vom Statistischen Bundesamt regelmäßig erstellt. Hinzu kommen maßgebende Messzahlen für Bauleistungspreise sowie ein umfassender Baupreisindex.

  • Kaufwerte für Bauland (Grundstückspreise)
  • Pachten und Mieten für Räume und Grundstücke (Mietenindex)
  • Zahlen zur Bemessung der Bauleistungspreise und Preisindizes für Bauwerke (Baupreisindex)

Um den Preis eines Grundstücks oder einer Immobilie in einem Gebiet zu ermitteln, wird in der Immobilienbranche das Vergleichswertverfahren oder die Festlegung eines Bodenrichtwertes durchgeführt. Hierbei werden ähnliche Grundstücke beziehungsweise Immobilien miteinander verglichen. Um einen exakten Preis zu erhalten, sollte eine ausreichend hohe Anzahl an vergleichbaren Objekten, die möglichst viele Gemeinsamkeiten aufweisen, verglichen werden.

  • Lage des Grundstücks
  • Zuschnitt und Größe des Grundstücks
  • Art der baulichen Nutzung
  • Bodenniveau
  • Status der Erschließung
  • Infrastruktur der Region

Die Grundstückspreise werden von einem Gutachter festgelegt. Die wichtigen Daten hierzu werden aus Kaufpreissammlungen der Gemeinden und Städte gezogen. Aufbauend auf seinen Erfahrungen bestimmt er somit den Grundstückspreis. Sind in einem Gebiet zu wenig vergleichbare Grundstücke vorhanden, wird zur Berechnung das Bodenrichtwert-Verfahren angewendet.

Der Mietpreisindex ist eine Vergleichsgröße, die sich auf die durchschnittliche Veränderung von Netto-Kaltmieten innerhalb eines Zeitrahmens bezieht. Er wird monatlich vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht und ist frei einsehbar. Dem Mietpreisindex wird eine große Bedeutung zugeschrieben. So ist er nicht nur entscheidend für die Statistik der Preise auf dem Wohnungsmarkt, sondern auch eine wichtige Kennziffer für den Verbraucherpreisindex, der am Ende entscheidend für wirtschaftliche Entscheidungen von Unternehmen ist, beziehungsweise preisgibt, ob die richtige Zeit dafür gekommen ist, in eine Immobile oder andere Güter zu investieren.

Der Baupreisindex ist ein Preisindex, der die Entwicklung der Baupreise auf ein Basisjahr zeigt. Das Basisjahr ändert sich jedes fünfte Jahr und wird durch das Statistische Bundesamt festgelegt. Zu unterscheiden ist der Baukostenindex. Beim Baukostenindex werden die Kosten bei der Erbringung von Bauleistungen erfasst. Er wird im Allgemeinen durch die Kosten von Arbeit und Material bestimmt.

 

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Potentialausgleich

Ein Potentialausgleich ist eine gut leitende elektrische Verbindung, die unterschiedliche elektrische Potentiale (Spannungen) minimieren soll. Somit dient der Potentialausgleich hauptsächlich dem Schutz vor einem elektrischen Schlag. Es wird zwischen einem Hauptpotentialausgleich und einem örtlichen Potentialausgleich unterschieden. Nach DIN VDE 0100 Teil 200 ist der Potentialausgleich eine "elektrische Verbindung, die die Körper elektrischer Betriebsmittel und fremde leitfähige Teile auf gleiches oder annähernd gleiches Potential bringt".

Hauptpotentialausgleich

Zum Schutz eines elektrischen Schlages ist nach DIN VDE 0100-410 (Errichten von Niederspannungsanlagen) in jedem Gebäude ein Hauptpotentialausgleich durchzuführen. Mithilfe von Potentialausgleichsleitern (mindestens 6 mm2 Cu) und einer Potentialausgleichsschiene müssen leitende elektrische Verbindungen zwischen den folgenden Anlageteilen hergestellt werden:

  • Hauptschutzleiter (Hausanschlusskasten)
  • Haupterdungsleiter (Anschluss zum Fundamenterder)
  • Hauptwasserrohr
  • Hauptgasrohr
  • Weitere Metall-Rohrsysteme wie beispielsweise Heizungs- und Abwasserrohre
  • Fernmeldeanlage

Örtlicher Potentialausgleich

Ein zusätzlicher Potentialausgleich wird nach DIN VDE 0100 (Errichten von Niederspannungsanlagen) notwendig:

  • In Räumen mit einer elektrischen Gefährdung wie zum Beispiel in Badezimmern und Schwimmanlagen.
  • In IT-Systemen mit einer Isolationsüberwachung.
  • Wenn ein automatisches Ausschalten der Stromversorgung bei einer indirekten Berührung nicht stattfinden kann.

Es ist hierbei zu beachten, dass die Systeme mit einem Potentialausgleichsleiter mit einer mindestens 4 mm2 Cu miteinander verbunden werden.

 

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Synonyme - Erdungsausgleich
Porenbetonmauerwerk

Porenbeton ist ein Beton, der so hergestellt wurde, dass er viele geschlossene Lufteinschlüsse enthält. Er ist leicht, energieeffizient und wird hergestellt, indem der Beton in einer Form mit einem Schaummittel versetzt wird. Tatsächlich enthält diese Art von Beton 80 % Luft. In der Fabrik, in der der Baustoff produziert wird, wird das Material geformt und in genau dimensionierte Einheiten zugeschnitten.

Aufgrund der belüfteten Struktur des Materials und seiner einzigartigen Kombination aus Wärmedämmung und thermischer Masse ist Porenbeton sehr gut als Wärme- und Schalldämmung geeignet. Dieser zu der Gruppe der Leichtbetons gehörende Beton brennt nicht. Deshalb ist er ausgezeichnet als Brandschutzwand geeignet und kann große Lasten tragen. Porenbeton ist relativ einfach zu verarbeiten und kann mit Handwerkzeugen einschließlich Holzbearbeitungswerkzeugen geschnitten und geformt werden.

Blöcke werden in sehr genauen Abmessungen hergestellt und normalerweise in Dünnbettmörtel verlegt, der mit einer Kelle aufgetragen wird. Die Druckfestigkeit von Porenbeton ist exzellent. Obwohl er nur ein Fünftel der Dichte von normalem Beton hat, hat er eine Tragfähigkeit von bis zu drei Stockwerken. Ganze Gebäudestrukturen können in Porenbeton von Wänden zu Böden und Dächern mit verstärkten Stürzen, Blöcken und Boden-, Wand- und Dachplatten hergestellt werden. Er hat eine lange Lebensdauer und produziert nach dem Verbauen keine giftigen Gase.

Aufgrund der Ähnlichkeit mit herkömmlichem Betonmauerwerk lassen sich Porenbetonblöcke genauso problemlos zu einem Porenbetonmauerwerk installieren. Die erste Schicht wird gelegt und geebnet. Die Blöcke werden mit einem Dünnbettmörtel in einer laufenden Verbindung mit einer Überlappung aufeinander gereiht. Das Mauerwerk kann mit einem Gummihammer geebnet und begradigt werden. Benötigte Öffnungen und ungerade Winkel werden mit einer Handsäge zugeschnitten. Porenbetonmauerwerke können schnell und einfach errichtet werden.

Siehe auch hausbauberater.de/bauweisen/massivhaus/porenbeton.

 

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Synonyme - Porenbeton, Gasbeton
Porenbeton

Porenbeton gehört zur Gruppe der Leichtbetone und ist das Leichtgewicht unter den Baustoffen. Gleichzeitig ist Porenbeton hoch wärmedämmend und kommt daher ohne zusätzliche Wärmedämmung von außen aus. Der Porenbeton erfreut sich vor allem bei Hausbauern in Eigeninitiative großer Beliebtheit. Er lässt sich gut mauern und belastet aufgrund seiner Leichtigkeit den Rücken weniger.

Moderne Porenbeton-Mauersteine wie Blocksteine und Plansteine erlauben sogar einen Mauerwerksbau nach Passivhausstandard. Als massiver Baustoff verfügt Porenbeton über eine gleichmäßige Porosierung, adäquate Wärmeleitfähigkeit und ein hohes Wärmespeichervermögen. Ein Porenbeton-Mauerwerk gewährleistet die Luftdichtigkeit der Gebäudehülle und reduziert Energieverluste. Porenbeton-Mauerwerke können ein- und zweischalig ausgeführt werden. Wegen der Maßgenauigkeit der Porenbetonsteine lassen sich diese auch im Dünnbettverfahren aufmauern, was die Wärmeschutzeigenschaften erhöht, die Baufeuchte reduziert und die Bauzeit verkürzt.

Siehe auch

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Polystyrol

Polystyrol ist ein Kunststoff, der unter hohem Einsatz an Energie aus Erdöl gewonnen wird. Zur Herstellung wird zudem Benzol eingesetzt, welches toxisch wirkt und krebserregend ist. Dennoch zählt es zu den am meisten produzierten Werkstoffen in Deutschland. Es wird gern für Verpackungen genutzt, hat jedoch auch einen großen Stellenwert als Wärmedämmmaterial. Zudem wird es häufig zur Isolierung in Schaltern sowie Gehäusen von technischen Geräten verwendet. Während die Einsatzgebiete sehr vielfältig sind, schadet dieser Werkstoff aufgrund seiner negativen Recyclingrate der Umwelt. Dies liegt hauptsächlich daran, dass Polystyrol zumeist auch mit anderen Stoffen vermischt wird und das Recycling dadurch äußerst aufwendig ist. Deshalb wird es oft verbrannt oder auf Deponien entsorgt. Für die Umwelt wird diese Entsorgung fatale Folgen haben, da es nicht verrottet.

Schäumt man Polystyrol auf, verändert es seine Farbe und das Endprodukt ist weißer Schaumkunststoff, der unter dem Namen Styropor als Dämmstoff eingesetzt wird. Problematisch ist auch hier die umweltschädliche Entsorgungssituation. Da Styropor stark brennbare Eigenschaften besitzt, enthält es sehr häufig Hexabromcyclododecan. Dieses giftige Brandschutzmittel wird beim Verbrennen an die Umgebung abgegeben und reichert sich in Lebewesen sowie in Wasserorganismen an.

Bauherren, die ihr Haus nachhaltig bauen möchten, sollten auf umweltfreundliche Dämmstoffe zurückgreifen, wie zum Beispiel Glas- oder Steinwolle.

Siehe auch:

 

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Polykristallines Fotovoltaikmodul

Polykristallines Silizium (Si) ist das Material, das zur Herstellung von Fotovoltaikmodulen verwendet wird. Es besteht aus kleinen Siliziumkristallen, die Sonnenlicht in Elektrizität umwandeln. Module, hergestellt mit polykristallinen, sind tendenziell etwas günstiger und weniger effizient als monokristalline Zellen. Man erkennt Sie gut am blauen Farbton.

Silizium ist ein sehr haltbares chemisches Element und nach Sauerstoff sogar das zweithäufigste Element der Erde. Kristallines Silizium wird aus Quarzsand gewonnen.

Zwar ist polykristallines Silizium weniger effizient, es lässt sich aber auch viel einfacher herstellen als monokristallines. Dabei sind die Langlebig- und Haltbarkeit beider Module weitestgehend vergleichbar als gut zu bewerten. Ein polykristallines Fotovoltaikmodul besteht aus einem großen, mit Silizium gefüllten Block, in welchem sich während der Abkühlung Siliziumstücke in unterschiedlicher Form und Größe bilden. Diese werden nun zu einzelnen Scheiben verarbeitet, die dann die Solarzelle hervorbringen. Diese werden in einem Solarmodul zusammengeschlossen und mit den elektronischen Kontakten sowie einer Reflexschicht versehen.

Polykristalline Solarmodule werden auch als multikristallines Silizium bezeichnet. Da sich in jeder Zelle viele Kristalle befinden, haben die Elektronen weniger Bewegungsfreiheit. Dies erklärt auch deren geringeren Wirkungsgrad von durchschnittlichen 15- 20 %, während monokristalline Solarmodule circa 22 % aufweisen. Dies ist der Grund dafür, dass Hausbesitzer die monokristallinen Module oft bevorzugt einsetzen. Schließlich verbraucht die in der Anschaffung teurere Variante weniger Dachfläche, um die gleiche Energiemenge zu erzeugen.

 

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Plusenergiehaus

Häuser, die mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen. Sind sie ein Wunschtraum oder Realität? Schon seit einigen Jahren spielen Begriffe wie Passivhaus oder Nullenergiehaus eine immer größere Rolle bei der Projektierung neuer Häuser.  Der Begriff "Plusenergiehaus" jedoch wirft bei vielen Bauinteressenten zunächst viele Fragen auf, die wir hier zu beantworten versuchen.

Was genau ist eigentlich ein Plusenergiehaus?

Wenn die Rede von einem Plusenergiehhaus ist, dann spricht man von einem Haus, welches eine so hervorragend gedämmte bauliche Hülle hat, dass es mehr Energie erzeugt als tatsächlich verbraucht wird. Mittels einer Solaranlage werden im Sommer Überschüsse an Strom produziert, die dann ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden können. Kommt es bei extremen Witterungsbedingungen hingegen zu Lücken in der Stromversorgung, so kann man als Hauseigentümer selbstverständlich Strom aus dem öffentlichen Netz ziehen.
Der Begriff „Plusenergiehaus“ ist markenrechtlich geschützt, die Rechte liegen beim Architekten Rolf Disch. Er baute 1994 in Freiburg im Breisgau ein Drehsolarhaus mit dem Namen „Heliotrop“, das sich im Tagesverlauf mit der Sonne dreht. Das Haus ist durchgehend ökologisch konzipiert und verfügt z. B. über eine Regenwassernutzungsanlage, eine Schilfkläranlage und Trockenkomposttoiletten.

Dies unterscheidet ein Plusenergiehaus vom Passivhaus

Der Unterschied zwischem einem Plusenergiehaus zu einem Passivhaus ist sehr schnell erklärt: Ein Passivhaus nutzt zwar auch Energiequellen wie die Sonne oder Technikabwärme, es erzeugt aber selbst keine regenerativen Energien.

Dies unterscheidet ein Plusenergiehaus vom Effizienzhaus

Auch der Unterschied zwischem einem Plusenergiehaus und einem Energieeffizienzhaus ist einfach erläutert: Bei einem Energieeffizienzhaus steht die radikale Senkung des Energieverbrauchs im Vordergrund. Bei den Plusenergiehäusern hingegen wird die gesamte Energie für den Eigenverbrauch und ein Plus an Energie selbst produziert. So entfallen teure Leitungskosten und Leitungsverluste für den Energieverbrauch.

Funktionsweise der Plusenergiehäuser

Generell wird diese Art des Hauses nach Süden ausgerichtet, damit über die Fensterverglasung Sonnenenergie aufgenommen und dann wiederum zum Heizen des Hauses genutzt wird. Über diese Solaranlage werden auch die Lüftung und die elektrischen Geräte im Haushalt mit Strom versorgt. Durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach wird Energie selbst erzeugt, genutzt und gespeichert. Die eben erwähnte Lüftungsanlage spielt bei den Plusenergiehäusern eine sehr wichtige Rolle: Sie sorgt dafür, dass die warme Luft gleichmäßig im Haus verteilt wird. Um eine ordnungsgemäße Funktion eines Plusenergiehauses zu gewährleisten, müssen sich dessen Nutzer den Gegebenheiten anpassen: Maßvolles Heizen und Stoßlüften sind in Plusenergiehäusern oberstes Gebot.

Gebäudehülle und Heiztechnik

Damit aus Häusern Plusenergiehäuser werden, ist eine Gebäudehülle, die optimal gedämmt ist und somit Wärmebrücken vermeidet, Pflicht. Dabei gilt es, bestimmte Wärmedurchgangswerte für die Außenwände und für das Dach zu erreichen. Bei der Heiztechnik hingegen ist man nicht an eine bestimmte Technologie gebunden, wichtig ist nur, dass erneuerbare Energien zum Einsatz kommen. So gibt es Wärmepumpen, die Erd- und Luftwärme nutzen oder hausinterne Windkraftanlagen. In den meisten Fällen wird im Plusenergiehaus mit einer Frischluftheizung nebst Wärmerückgewinnung gearbeitet, wobei das Heizsystem intelligent steuerbar ist. Heizkörper wird man hier vergeblich suchen, alles funktioniert über eine Flächenheizung im Fußboden oder in den Wänden.

Vorteile

Um das ehrgeizige Ziel zu erreichen, werden bei der Plusenergiehaus-Projektierung alle modernen Technologien, die in der Wärmedämmtechnik und in der Nutzung regenerativer Energien bekannt sind, zum Einsatz gebracht. Fassaden werden z. B. so konstruiert, dass sie die Wohnräume nicht nur gegen Kälte und Hitze aus der Umgebung dämmen, sondern auch noch elektrischen Strom erzeugen. Das Dach hat keine herkömmliche Eindeckung, sondern besteht ebenfalls aus Photovoltaikelementen. Hochdämmende Fenster und Türen sind unverzichtbar, eine kleine Windkraftanlage sorgt für elektrischen Strom, wenn die Sonne nicht scheint. Das Elektroauto der Bewohner wird mithilfe der Solarzellen auf dem Dach des Carports geladen. Elektrische Pufferspeicher sorgen für eine kontinuierliche Eigenversorgung mit elektrischem Strom, intelligente Netze ermöglichen das aufwändige Energiemanagement und die Einspeisung des überschüssigen Stroms ins Netz. Ein Mini-Blockheizkraftwerk oder ein Biomasse-BHKW könnten weitere Plusenergiehaus-Komponenten sein.

 

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Plattenheizkörper

Plattenheizkörper gehören zu den gängigsten Heizkörpern in Heizsystemen, die mit Heizwasser arbeiten. Es gibt sie in allen möglichen Abmessungen und Ausführungen.

Plattenheizkörper bestehen aus einer oder mehreren Platten, die hintereinander montiert sind und sie können mit einem oder mehreren Konvektionsblechen miteinander verbunden sein. Durch die Platten fließt heißes Heizungswasser, dass diese erwärmt. Anschließend geben die Platten die Wärme nach außen wieder ab. Durch die Konvektionsbleche, die sich ebenfalls erwärmen, wird die Wärmestrahlung vergrößert. Je mehr Platten der Plattenheizkörper hat, desto größer wird die Wärmeübertragungsfläche und damit auch die Leistung des Plattenheizkörpers.

Die Typenbezeichnung gibt Aufschluss über den Aufbau des Heizkörpers. Die erste Zahl gibt an, wie viel Platten der Heizkörper besitzt. Die zweite Zahl gibt die Anzahl der Konvektionsbleche an. So hat der Typ 11 eine Platte mit einem Konvektionsblech, der Typ 20 dagegen besitzt zwei Platten und kein Konvektionsblech. Beim Typ 22 besitzt der Heizkörper zwei Platten und zwei Konvektionsbleche.

Plattenheizkörper haben viele Vorteile: Sie sind kostengünstig in der Anschaffung, langlebig und müssen nicht gewartet werden. Ihr allgemeines Design ist eher schlicht, aber es gibt sie auch in hochwertigeren Ausführungen.

Einige Nachteile sind, dass sich die Konvektionsbleche nur schwer reinigen lassen und dadurch der Staub, der sich dort abgelegt hat, wieder aufgewirbelt wird. Außerdem können störende Gerüche entstehen, wenn der Heizkörper sehr heiß wird.

 

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Synonyme - Flachheizkörper

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