Hüllflächentemperierung

Begriff Definition
Hüllflächentemperierung

Von der Hüllflächentemperierung spricht man, wenn die Innenseiten einer Außenwand durch eine Flächenheizung wie Wand- oder Sockelleistenheizung erwärmt werden. Im Unterschied zur Konvektionswärme durch Heizkörper, bei denen warme Luft im Raum verwirbelt wird, speichert bei der Hüllflächentemperierung die Wand Wärmeenergie und gibt sie als Strahlungswärme an die Raumluft ab.

Voraussetzungen und Heizsysteme

Die wichtigste bauliche Voraussetzung für die Hüllflächentemperierung ist eine gut gedämmte Außenwand, durch die Wärme nicht nach draußen entweichen kann. Grundsätzlich ist die Hüllflächentemperierung dann auch bei Außenwänden in Holzständerbauweise mit entsprechender Speicherebene möglich. Das klassische Heizungssystem für eine Hüllflächentemperierung ist die Wandheizung. Dabei werden Heizschlangen unter Putz oder in Trockenbauplatten verlegt, die über das enthaltene Wärmemedium die Wand erwärmen. Grundlage des Wirkprinzips ist die große Abstrahlungsfläche. Strahlungsheizungen arbeiten durch ihre Funktionsweise mit niedrigen Vorlauftemperaturen energiesparender als konventionelle Konvektionsheizungen, da bei gleichem Wärmeempfinden eine geringere Temperatur erforderlich ist. Eine weitere Form der Wandheizung ist die Sockelleistenheizung. Über Heizelemente im Bereich des Wandsockels steigt warme Luft entlang der Wand nach oben und heizt diese auf. Der Begriff Hüllflächentemperierung wird nicht immer trennscharf verwendet. So werden häufig auch Flächenheizsysteme wie Infrarot- oder Elektrosysteme im Zusammenhang mit diesem Begriff genannt.

Vorteile der Hüllflächentemperierung

Durch die Wärme aus der Wand werden viele Nachteile klassischer Heizkörper beseitigt. Insbesondere Konvektion und Staubumwälzung, die für staubige, trockene Luft und Atemwegsreizungen führen kann, kommen bei dieser Heizart gar nicht oder nur sehr schwach vor. Dadurch, dass die Wände während der Heizsaison permanent erwärmt werden, bleibt die Bausubstanz trocken und es kann sich kein Kondensat absetzen. Dies wiederum bildet eine ausgezeichnete Maßnahme gegen Schimmelbefall. Die Hüllflächentemperierung macht Heizkörper überflüssig, so entsteht zusätzliche Stellfläche. Der Wartungsaufwand ist gering, der Einbau ist auch nachträglich möglich, wenn die Außenwände die entsprechenden Voraussetzungen mitbringen, bzw. diese während der Sanierung geschaffen werden können.

 

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