Schalung

Begriff Definition
Schalung

Beton ist aufgrund seiner außergewöhnlichen Eigenschaften einer der am häufigsten verwendeten Baustoffe. Um jedoch Bauelemente daraus herzustellen, muss dieser in eine speziell entworfene Form gegossen werden. Diese wird als Schalung bezeichnet. Sie kann eine temporäre oder permanente Form sein, die den gegossenen Beton in Form hält, bis dieser ausgehärtet oder eine ausreichende Festigkeit erreicht hat, um sich selbst zu stützen. Sie muss ausreichend stabil und robust sein, um alle beim Gießen vorhandenen Lasten zu tragen, und muss dann seine Struktur behalten, während der Beton aushärtet. Deshalb ist es wichtig, die Art und die Gießtemperatur des Betons bei der Auswahl der Betonschalung zu berücksichtigen, da beide Komponenten den Druck auf sie beeinflussen. Zudem muss sie auch den Belastungen durch nassen und trockenen Beton standhalten können.

Eine Schalung dient dem Beton als Form. Sie leitet auftretende Kräfte in die Unterkonstruktion und erfüllt dabei vor allem zwei Aufgaben. Einerseits ist sie für das spätere Aussehen der Betonoberfläche verantwortlich. Andrerseits wird das Einhalten der Maße des Bauteils durch die Schalung beim Übergang vom flüssigen in den festen Zustand unterstützt. Die Schalung selbst besteht in den meisten Fällen Holz, Hartfaserplatten oder Kunststoff. Je nach Anforderungen wird aber auch Stahl oder Beton eingesetzt.

In Bezug auf die Technik wird zwischen der Wand- und Oberflächenschalung unterschieden. So zählen die Stützen-, Unterzug-, Treppen-, Kletter-, Gleit-, Träger- und Rahmenschalung sowie die verlorene und aufblasbare Schalung zu den Wandschalungen. Die Oberflächenschalung hingegen umfasst die Struktur- und Sichtbetonschalung sowie die Trennmittel.

Für die Schalung sind ein Traggerüst, meist ein Stahlrahmen und eine Schalhaut erforderlich, um Bewegungen während des Bauvorgangs zu vermeiden.

Alle Schalungstypen werden entsprechend der von ihnen getragenen Struktur entworfen, und die entsprechenden Baupläne geben die Materialien und die erforderliche Dicke an. Es ist wichtig zu beachten, dass der Bau einer Schalung Zeit braucht und zwischen 20 und 25 % der Baukosten ausmachen kann.

Moderne Schalungssysteme sind größtenteils modular aufgebaut und auf Geschwindigkeit und Effizienz ausgelegt. Sie sind so konzipiert, dass sie eine höhere Genauigkeit bieten und Abfall im Bauwesen minimieren.

Beim Einschalen sind das Eigengewicht der Schalung sowie die unterschiedlichen Nutzlasten von Bedeutung. Bei Bewehrungsarbeiten wirkt das zusätzliche Gewicht einer Bewehrung auf die Schalung. Ist eine Lagerung der Bewehrung auf einer Schalung unbedingt notwendig, dann muss das zusätzlich einwirkende Gewicht bei der Querschnittsfestlegung berücksichtigt werden.

Auch ist zu beachten, dass durch das Lagern sowie einer gezielten Beeinflussung der Bewehrung die Haut der Schalung nicht beschädigt wird. Bei einer Lagerung von Elementen, die auf die Schalung einwirken, kann es zu Überlastungen kommen. Auftretende Verformungen sind dann die Folge. Auch Manipulationen, die zwischen den Fertigungsabschnitten und der Grund- und Demontage auftreten, führen besonders bei großflächigen Schalungssystemen zu höheren Belastungen.

Die größten Belastungen wirken jedoch zu Beginn der Betonarbeiten. Auch während des Einbaus und des Verdichtens werden hohe Belastungen aktiv. Eine feldartige Belastung tritt beim Beginn der Betonarbeiten ein. So ist bei vertikalen Bauteilen der Frischbetondruck zu beachten, wirkt aber mit Einsetzen des Härtungsprozesses weniger stark. Bei geneigten und horizontalen Bauteilen verringert sich die Belastung erst, wenn eine Bewehrung zum Einsatz kommt.

 

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