Kaltdach

Begriff Definition
Kaltdach

Zweischalige, belüftete Dächer werden auch als Kaltdach bezeichnet. Ursprünglich stammt der Begriff aus dem Flachdach-Bereich, wurde aber früher auch häufig für die Konstruktion von Steildächern verwendet. Das Kaltdach besitzt zwei Schalen, zwischen denen eine Lüftungsschicht angeordnet ist.

Der Aufbau eines Kaltdachs

Das Kaltdach beim Steildach besteht aus der Dachhaut, zum Beispiel in Form von Dachziegeln oder Dachsteinen mit einer darunter auf einer Lattung verlegten Unterspannbahn. Die dabei entstehende Hohlraumebene dient zum Ableiten von eindringendem Niederschlagswasser zur Dachentwässerung. Unterhalb der Unterspannbahn befindet sich die Lüftungsschicht zwischen den Dachsparren und im Hohlraum zwischen der Zwischensparrendämmung und der Unterspannbahn. Lange Zeit war diese Konstruktion Standard bei gedämmten Steildächern. Diese Konstruktion sollte gewährleisten, dass die Luftfeuchtigkeit aus den Innenräumen wieder aus der Dämmebene entweichen kann. Ähnlich ist diese Konstruktion auch beim Flachdach als Kaltdach umgesetzt: Auch hier befindet sich die Lüftungsebene zwischen der Dachhaut, also den Abdichtungsbahnen, und der Dämmstoffschicht.

Vorteile und Nachteile beim Kaltdach

Der Vorteil des Kaltdachs liegt in einem durchgängigen Feuchtetransport durch die Dämmebene von innen nach außen über Belüftungsöffnungen an First und Traufe. Dies schützt die Dämmschicht vor Durchfeuchtung und damit dem Verlust der Wärmedämmung. Weiterhin sorgt die Luftschicht für einen guten sommerlichen Wärmeschutz und verzögert das Aufheizen der Innenräume unterm Dach. Allerdings lässt sich dies auch durch die Wahl des geeigneten Dämmstoffes im Dach mit einer entsprechenden Schichtstärke realisieren.

Die Nachteile des Kaltdachs überwiegen jedoch, sodass diese Konstruktion mittlerweile bei Neubauten oder Dachsanierungen durch einschalige Warmdächer ersetzt werden. Zum einen kommt es bei einer nicht fachgerechten Ausführung zur Kondensatbildung in der Lüftungsebene und damit zu Feuchte- und Schimmelschäden. Zum anderen bedingen die hohen Anforderungen an den Wärmeschutz heute meist größere Dämmstoffdicken, die eine komplette Ausfüllung der Hohlräume erforderlich machen.

Siehe auch: https://www.hausbauberater.de/bauweisen/dachbauweisen

 

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