Homogenbereiche

Begriff Definition
Homogenbereiche

Im Jahre 2015 wurden die im Gesetz verarbeiteten Bodenklassen abgeschafft und durch die Homogenbereiche ersetzt. Ein Homogenbereich kann aus einzelnen oder auch mehreren Fels- und Bodenschichten bestehen. Diese befinden sich in einem begrenzten Bereich. Er muss hinsichtlich der unterschiedlichen Erdbaugeräte verschiedene Eigenschaften aufweisen, die unter einer DIN gekennzeichnet sind. Das bedeutet, dass der Homogenbereich Boden- und Felsbereiche zusammenfasst, die gewerksspezifisch die gleichen Eigenschaften beim Bearbeiten durch beispielsweise Bohren oder Lösen, besitzen.

Die jeweiligen Geltungsbereiche der Homogenbereiche sind in bestimmten Normen vermerkt:

  • ATV DIN 18300 – gilt für Erdarbeiten
  • ATV DIN 18300 – gilt nicht mehr wie zuvor für Oberboden- und Rodungsarbeiten
  • ATV DIN 18301 – gilt für Bohrungen jeglicher Art, Neigung und Tiefe
  • ATV DIN 18320 – gilt für das Lösen und Laden vom Oberboden / Landschaftsbauarbeiten

Gemäß DIN sind Homogenbereiche nicht mit festgelegten Bezeichnungen gekennzeichnet. Es obliegt hierbei dem Gutachter diese zu benennen. Sehr oft kommen diese mit Bezeichnungen wie A1, A2.... oder B1, C1, C2.... daher und können verwirrend wirken, da sie keinem Gewerk zugeordnet sind. Daher wird empfohlen, die Homogenbereiche als Erstes mit dem Gewerk, wie zum Beispiel EA für Erdarbeiten, abzukürzen und dann fortlaufend zu nummerieren.

Folgende Terminologien werden hierfür empfohlen:

  • DIN 18300 Erdarbeiten – EA
  • DIN 18301 Bohrarbeiten – BA
  • DIN 18304 Ramm, Rüffel- und Pressarbeiten – RA
  • DIN 18311 Nassbaggerarbeiten – NA
  • DIN 18312 Unterlagebauarbeiten – UA
  • DIN 18313 Schlitzwandarbeiten – SA
  • DIN 18319 Rohrvortriebsarbeiten – RVA
  • DIN 18320 Landschaftsbauarbeiten – LA
  • DIN 18321 Düsenstrahlarbeiten – DA
  • DIN 18324 Horizontalspülbohrarbeiten – HBA

Für eine Zuordnung der Homogenbereiche sind bis zu 19 Kennwerte für Lockergesteine und 13 für Festgesteine anzugeben. Auch die jeweiligen Spann- und Bandbreiten müssen vermerkt werden. Umweltrelevanten Inhaltsstoffe, jeglicher Schichten müssen bei der Einteilung berücksichtigt werden.

Die Klassifizierung des Bodens, auf dem ein Haus entstehen soll ist sehr zeitaufwendig und deshalb auch kostenintensiv.

Jedoch bietet sie erhebliche Vorteile für Bauherren. Baugutachter untersuchen nämlich nicht nur den Baugrund eines Grundstücks, sie begutachten ebenso die vorhandenen Gewerke des Bodens, sodass eine genauere Bodenanalyse ermöglicht wird. Am Ende seiner Untersuchung fasst der Baugutachter, in einem Geotechnischen Bericht gemäß DIN 4020, die Ergebnisse zusammen. Jedoch müssen ihm vor der Analyse alle notwendigen Bauinformationen zur Einsicht offengelegt werden. Auch eine perfekte Zusammenarbeit zwischen dem Baugutachter und dem Objektplaner muss hierbei stattfinden.
Fällt die durchgeführte Bauanalyse der Homogenbereiche positiv aus, können Bauherren sicher sein, dass das geplante Eigenheim auf sicherem Boden gebaut werden kann, was zu bedeuten hat, dass die Stabilität der Immobilie gewährleistet ist.

 

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Synonyme: VOB/C, DIN 18300, DIN 18324,Homogenbereich

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