Estrichmörtel

Begriff Definition
Estrichmörtel

Beton und Estrich sind in mancher Hinsicht ähnlich. Beide Baustoffe bestehen aus Zement, Wasser und Zuschlagstoffen. Dennoch unterscheiden sie sich bei der Verwendung. Während Beton für Bau- und Konstruktionsaufgaben eingesetzt wird, ist Estrich eine Deckschicht auf einer betonierten Fläche. 

Unter Estrich versteht man Fußbodenschichten aus Mörtel, die zwischen 1 cm bis 8 cm dick sind. Die Dicke des Estrichs ermöglicht es, normale Schwankungen und Unebenheiten im Boden auszugleichen. Estrichmörtel sollte immer mit einer endgültigen Bodenbeschichtung versehen werden. Dieser Mörtel ist auch das bevorzugte Material beim Verlegen von Fußbodenheizungen.

Estrichmörtel kann weichplastisch bis fließfähig sein. Er wird immer frisch auf der Baustelle angerührt oder in Mischern angeliefert. Nach dem Einbringen muss er austrocknen, um die gewünschte Festigkeit zu erreichen. Es wird in folgende Estriche unterschieden:

  • Zementestrich
    Er wird, wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, mit dem Bindemittel Zement hergestellt. Er kann entweder auf eine feste Ortbetonplatte oder auf Betonfertigteile aufgetragen werden. Zementestrich gilt als besonders belastungsfähig und ist feucht- und frostbeständig.

  • Kunstharzestriche
    Sie finden Anwendung als Dämmschicht oder Heizestrich und sind äußerst verschleißfest. Zudem sorgen sie für eine nahezu nahtlose Abdichtung des Bodens und zeichnen sich durch einen geringen Schrumpfungsgrad, eine hohe Frostbeständigkeit und einen hohen elektrischen Widerstand aus.

  • Calciumsulfatestrich
    Dieser Estrichmörtel wird im Wohnungs- und Gebäudebau eingesetzt. Da er nicht wasserfest ist, darf er nicht in Feuchträumen verlegt werden. Kalziumsulfatestriche sind bei fachgerechter Verarbeitung sehr glatt und eben. Die Oberfläche sieht nicht körnig aus, was häufig bei Zementestrichen der Fall ist.

  • Magnesiaestrich
    Dieser Estrich ist äußerst widerstandsfähig und verfügt über eine hohe Schlag- und Stoßfestigkeit. Da er auch elektrisch leitfähig ist, kommt er da zum Einsatz, wo antistatische Böden benötigt werden.

  • Gussasphaltestrich
    Hergestellt aus ausgewählten Bitumen, Sand, Splitt und speziellen Zuschlagstoffen, wird er auf Flachdächern, Gehwegen, Balkonen, Parkplätzen und Straßen eingesetzt. Darüber hinaus wird er in Industriebau sowie Geschäfts- und Bürogebäuden verwendet.

 

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Synonyme: Estrichmassen

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