Begriff Definition
Kilowatt-Peak

Kilowatt-Peak (kWp) ist die Maßeinheit für die Höchstleistung einer Solaranlage, die unter Bedingungen arbeitet, die einer Norm entsprechen. Die Maßeinheit ist auch als Nennleistung bekannt, sie übersteigt in der Praxis allerdings der tatsächlichen Leistung, da die Wetter- und betrieblichen Prämissen fast immer vom genormten Wert abweichen. Eine Messung der Leistungsfähigkeit wird unter den sogenannten "standard test conditions" durchgeführt. Die Testbedingungen sind folgendermaßen festgelegt:

  • Einstrahlung 1000 W/m²
  • Temperatur der Umgebung 25° Celsius
  • Sonnenlichtspektrum 1,5

Normierte Messbedingungen

Die Leistung eines Fotovoltaikmoduls (kWp) wird bei einer Strahlenstärke von 1.000 Watt pro Quadratmeter und einer Modultemperatur von 25 °C gemessen. Ein senkrechter Strahlungseinfall wird hierbei angenommen. Die Verteilung des Tageslichteinfalls und die Länge des Lichtweges sind in den Messbedingungen genau vorgegeben. In der Praxis finden diese Bedingungen nicht täglich statt. Darum ist der Kilowatt-Peak-Messwert kein wirklicher Messwert. Abweichungen werden nach dem genormten Verfahren herausgerechnet, diese sind vorgeschrieben.

Richtige Interpretation der Nennleistung

Die tatsächlichen Voraussetzungen erweisen sich regelmäßig ungünstiger als die genormten Bedingungen. Der genutzte Messwert von 1000 W/m² pro Quadratmeter wird in Deutschland nur selten erreicht. Eine tägliche Sonneneinstrahlung von 330 Watt pro m² ist da ein weitaus realistischerer Wert. Dieser liegt weit unter den Normenbedingungen. Selbst wenn in den Sommermonaten 1.000 Watt durchaus möglichn wären, bewegt sich die aktuelle Leistung unter der Nennwertangabe, da die Solarmodule den Messwert von 25 Grad Celsius deutlich übersteigen. So kann bei einer realistischen Messung mit einer Solarmodulwärme von 65°C eine Nennleistung von achtzig Prozent erreicht werden.

Einen direkten Bezug von der Nenn- auf die tatsächlich stattfindende Leistung einer Solaranlage ist daher unrealistisch. Sie gestattet jedoch einen einigermaßen zuverlässigen Vergleich der Ergebnisse einzelner Module. Diese Angaben sind äußerst sinnvoll. Sie dürfen jedoch nicht mit der Leistung einer Solaranlage verglichen werden, die unter normalen Bedingungen elektrischen Strom produziert.

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Synonyme - kWp
Kippstellung

Die Kippstellung ist eine Fensterstellung, die nur bei einem Drehkippfenster möglich ist. Drehkippfenster lassen sich sowohl drehen als auch kippen. In Kippstellung entweicht die verbrauchte Raumluft durch die obere Öffnung, während frische Luft an den Fensterseiten in den Raum hineinströmen kann.

Wir unterscheiden hier zwischen 2 Lüftungsarten:

  1. Dauerkipplüften
    Der Fensterflügel wird hier für längere Zeit in der Kippstellung gelassen. Allerdings kühlen hier, insbesondere bei geringen Außentemperaturen die am Fenster angrenzenden Bauteile aus. Dies bewirkt, dass sich die Feuchtigkeit aus der Raumluft dort nieder schlägt, was zur Schimmelbildung führen kann. Grund dafür ist, dass Feuchtigkeit immer an der kühlsten Stelle kondensiert.

  2. Kipplüften
    Hier wird der Fensterflügel nur für kurze Zeit gekippt. Allerdings ist der geringe Öffnungswinkel nicht geeignet, um feuchte Luft auszutauschen. Hier entsteht Schimmel, weil ein Großteil der Feuchtigkeit in der Raumluft bleibt.

Die Drehbewegung eines Fenstergriffes erfolgt im Uhrzeigersinn. Somit können beim Öffnen über die sogenannten Schubstangen die Riegelbolzen in den Schließplatten bewegt werden und an Schere und Rahmen entriegelt werden. Der Regelschieber drückt in den Kipphalter und der Fensterflügel kann in eine Kippstellung gebracht werden, bis die Schere seine Neigung begrenzt.

Fenster, bei denen eine Kippstellung möglich ist, werden Drehkippfenster genannt. Die Funktionalität von Drehkippfenstern ergibt sich aus speziellen Drehkippbeschlägen, die eine Einhandbedienung möglich machen. Der am meisten benutzte Öffnungsmechanismus bei Fenstern ist der Dreh-Kippmechanismus. Er ermöglicht den Bewohnern den Fensterflügel zum Lüften eines Wohnraumes zu öffnen oder aber auch nur zu kippen.

Natürlich kann ein gekipptes Fenster keinen optimalen Luftaustausch bewirken, jedoch ist es sehr hilfreich, um Wärme- und Luftfeuchtigkeit, die beispielsweise beim Kochen oder im Bad entstehen kann, nach außen abzuführen. Jedoch sollte die Kippstellung eines Fensters nur zur kurzzeitigen End- und Belüftung genutzt werden, da bei einer unzureichenden Lüftung ein zu hoher Wärmeverlust stattfinden kann. Dies hat zur Folge, dass das Mauerwerk auskühlt und sich Schimmel im Mauerwerk bilden kann.

 

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Synonyme - Dauerkipplüften,Kipplüften,Drehkippfenster,Kippfenster,Spaltlüftung
Klebemörtel

Mörtel ist ein Baustoff, der aus einem Bindemittel, wie zum Beispiel Zement oder Kalk, einer Gesteinskörnung sowie Zugwasser besteht. Gegebenenfalls können dem Mörtel noch Betonzusatzstoffe beigemischt werden, die zu einer schnelleren Erhärtung des Materials führen. Die Kenngröße für die Zusammensetzung ist der Wasserfeststoffwert. Verwendet wird Mörtel hauptsächlich, um Mauersteine miteinander zu verbinden. Auch beim Verputzen von Decken und Wänden wird er verwendet. Mörtel kann direkt auf der Baustelle oder aber auch im Werk angerührt werden.

Mörtel wird in verschiedenen Arten unterteilt. Jeder einzelne besitzt einen anderen Verwendungszweck. Es sollte unbedingt darauf geachtet werden den richtigen Mörtel zu verwenden, da bei einer Missachtung des Einsatzbereiches Fehler auf dem Bau entstehen können, die mit hohen Folgekosten einhergehen können.

  • Dünnbettmörtel
    Dünnbettmörtel besitzt die Fähigkeit, dass er ultradünn auf Werkstoffe aufgetragen werden kann. Dadurch ist ein effizientes Arbeiten mit ihm möglich. Dünnbettmörtel ist für jegliche Art von Untergründen anwendbar. Außerdem ist er schnell trocknend was sich positiv auf eine kürzere Bauzeit und geringere Kosten auswirkt.

  • Trockenmörtel
    Trockenmörtel, auch Trockenbeton genannt, kann auch von Personen ohne besondere Fachkenntnisse gemischt werden. Durch Zugabe der angegebenen Wassermenge kann er gemischt und zur sofortigen Verbauung genutzt werden. Die maximale Lagerfähigkeit sollte die Dauer von zwölf Monaten nicht überschreiten.

  • Zementmörtel
    Zementmörtel ist eine Mischung aus Zement, Wasser und Sand oder Kies, die eine unterschiedliche Körnung besitzen. Der einzig existierende Unterschied zu Beton ist hierbei die Größe der Gesteinskörnung. Zementmörtel weist eine Gesteinskörnung von maximal 4 Millimeter auf. Beton hingegen eine Gesteinskörnung von maximal 32 Millimeter. Verwendung auf dem Bau findet er dank seiner hohen Festigkeit und guten Haftung beim Verbau von stark beanspruchten Stellen, wie beispielsweise dem Mauerwerk eines Kellers. Aber auch zum Verputz des Mauerwerks, von Innen- und Außenbereichen, ist er einsetzbar.

  • Vormauermörtel
    Vormauermörtel wird für Mauerarbeiten bei Sichtmauerwerken und Sichtfugen verwendet. Da die meisten Mauersteine eine unterschiedliche Saugfähigkeit besitzen, wird Vormauermörtel für stark saugende (Wasseraufnahme über 10 Gew.%), gering saugende (4-10 Gew. %) oder nicht saugende (Wasseraufnahme weniger als 4 Gew. %) Verblender im Handel angeboten.

  • Dachdeckermörtel
    Dachdeckermörtel besitzt ein hohes Klebe- und Haftungsvermögen und eine gute Elastizität.Hergestellt wird er unter Zusatz von zementgebundenen Fasern sowohl witterungsbeständigen Kunstfasern. Dadurch wird eine bessere Haftung an gebrannten Steinen gewährleistet. Auch im gehärteten Zustand muss Dachdeckermörtel hohe Ansprüche wie Elastizität und Zugfestigkeit erfüllen können.

  • Fertigfugenmörtel
    Fertigfugenmörtel ist in verschiedenen Farben erhältlich und wird zur nachträglichen Verfugung von sichtbaren Fugen genutzt. Dieses geschieht durch Nutzung einer Fugenkelle.

  • Quellmörtel
    Quellmörtel wird verwendet, wenn Bauteile aus harten Materialien wie Stahl oder Stein, nachträglich in bestehenden Bauelementen (Decken, Wänden) verankert werden müssen. Diese Art von Mörtel wird oft bei der Sanierung in Altbauten verwendet, um neue Mauersteine mit dem bestehenden Mauerwerk zu verbinden.

  • Schachtbaummörtel
    Wie der Name schon sagt, wird diese Art von Mörtel bei Schacht- und Kanalarbeiten genutzt. Schachtbaummörtel muss hohen Anforderungen genügen und wird deswegen mit speziellen Bindemitteln plus mineralischen Zuschlagstoffen der Mörtelklasse 3 veredelt. Schachtbaummörtel ist ein Allroundtalent und kann auch für alle anderen Putz- und Mauerarbeiten genutzt werden.

 

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Klimaanlage

Eine Klimaanlage soll in Innenräumen gewünschte Temperaturen mit einer angenehmen Luftfeuchte erzeugen und aufrechterhalten. Dieser Prozess wird normalerweise angewendet, um ein Maß an persönlichem Komfort aufrechtzuerhalten. Eine Klimaanlage muss unabhängig von den äußeren klimatischen Bedingungen wirksam sein und beinhaltet die Kontrolle über vier grundlegende Variablen: Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftbewegung und Luftqualität.

Gekühlt wird von Klimaanlagen jene Luft, die zuvor in einem möglichst geschlossenen Raum angesaugt worden ist. Die Luftentfeuchtung wird erreicht, weil Luftfeuchtigkeit im Inneren der Klimaanlage kondensiert und über einen Schlauch nach außen geleitet wird.

Klimaanlagen werden auch als "Split-Systeme" bezeichnet, da sie ein Außengerät, den Kompressor und ein Innengerät, das Gebläse haben. Diese beiden Systeme arbeiten zusammen, um die Aufgabe zu erfüllen, einen Innenraum zu kühlen und gleichzeitig zu entfeuchten. Diese Entfeuchtung tritt auf, wenn warme Luft von innen über den kalten Kondensator strömt, wo die warme Luft kondensiert und Feuchtigkeit verliert.

Sowohl industrielle als auch häusliche Klimaanlagen basieren auf demselben Mechanismus. Eine Trägerflüssigkeit wird durch Verdampfen eines Kältemittels gekühlt. Der Kältemittelkreislauf besteht aus Kompressor, Druckregler, Kondensator und Expansionsvorrichtung, sie gelten als integrale Bestandteile. Während privat genutzte Klimaanlage hauptsächlich die persönlichen Ansprüche an Temperatur und Luftfeuchtigkeit in Innenräumen erfüllen sollen, müssen industriell genutzte Anlagen darüber hinaus auch eine präzise Temperatur- und Feuchtigkeitskontrolle sowie eine Filterung zur Entfernung von Verunreinigungen ermöglichen. Dennoch gilt für jede Anwendung gleichermaßen, dass eine Klimaanlage ideale Bedingungen für das Wohlbefinden der Nutzer sicherstellen soll.

Neben dem Kühlen und Entfeuchten weisen Klimaanlagen weitere Funktionen auf, wie beispielsweise:

  • Erwärmung von Luft
  • Luftbefeuchtung
  • Luftfilterung und Luftreinigung
  • Mischen von Luft Innen- und Außenluft
  • Belüftung

 

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Klimamembran

Klimamembranen sind Baufolien und werden auch als feuchteadaptive Dampfbremsen bezeichnet. Sie sind wasserdicht und unter gewissen Voraussetzungen atmungsaktiv. Eine Atmungsaktivität tritt dabei nur dann ein, wenn ein Energieabfall in Form eines Temperaturgefälles von der Innenseite zur Außenseite eintritt. Wird diese Voraussetzung nicht erfüllt, sind Klimamembranen nicht mehr atmungsaktiv und es kommt auf beiden Seiten zu einer Wasserundurchlässigkeit.

Dampfbremsfolien zeichnen sich durch einen variablen Diffusionswiderstand (Sd-Wert) aus. Der Widerstand passt sich somit den unterschiedlichen Temperaturbedingungen sowie der Jahreszeit an. Durch eine integrierte Dampfbremse wird das Eindringen von Feuchtigkeit in Wand- sowie Dachkonstruktionen verhindert. Ebenso lässt sie unerwünschte Feuchte entweichen und sorgt dafür, dass feuchte Konstruktionen austrocknen können. Trotz alledem bleib die Klimamembran winddicht.

Erfüllt die genutzte Dampfbremsfolie nicht die geforderte Norm, kommt es zu einer zu hohen Durchfeuchtung an den einzelnen Bauteilen. Die Folgen sind Schimmelbildung, auftretende Frostschäden durch Kondensation sowie Bildung von Algen und Moos am Außenbereich. Bauherren sollten daher bei der Wahl der Klimamembran auf Qualität achten.
Wie im «Merkblatt Wärmeschutz bei Dächern» vermerkt, muss die Folie immer sicher mechanisch fixiert werden. Hohlkehlen dürfen bei der Verlegung nicht entstehen. Der Belüftungsdurchschnitt würde sich sonst verkleinern und in den Kehlen könnten sich Kanäle bilden, in denen es durch entstehende Luftströme zu einer höheren Bildung von Tauwasser kommen könnte.

Das Verlegen einer Klimamembran muss unter größter Sorgfalt durchgeführt werden. Bereits kleine Undichtigkeiten können die Wirkung der Dampfbremsfolie stark beeinträchtigen. Daher ist es ratsam, für die Verlegung einen Fachmann hinzuzuziehen. Für eine professionelle sowie luftdichte Ausführung müssen speziell abgestimmte Systemkomponenten verwendet werden. Somit kann das Verkleben der Dampfbremsen mit dem Mauerwerk einwandfrei gelingen und für einen luftdichten Abschluss sorgen.

 

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Synonyme - Dampfbremsfolien,Feuchteadaptive Dampfbremse
Klimaneutralität

Klimaneutralität kann erreicht werden, wenn die CO2-Emissionen auf ein Minimum reduziert und alle verbleibenden Luftverunreinigungen durch Klimaschutzmaßnahmen ausgeglichen werden. Wenn klimaschädliche Treibhausgase vollständig vermieden oder bereits emittierte Gase an anderer Stelle gespeichert werden, spricht man von "klimaneutral".

Seit Beginn dieses Jahrhunderts ist Klimaneutralität ein etabliertes Konzept innerhalb der Europäischen Union. Der Begriff "klimaneutral" war 2006 das Wort des Jahres.

Klimaneutralität bedeutet die Notwendigkeit von Organisationen, Unternehmen, aber auch jeder einzelnen Person ihren CO2-Fußabdruck zu berücksichtigen und eine klare Strategie zur Reduzierung festzulegen. Das Ziel ist, die ausgestoßenen Emissionen inklusive der Treibhausgase auf null zu reduzieren.

Die Definition für CO2-Neutralität oder den CO2-Ausstoß von null bezieht sich auf die Kohlendioxidemissionen. Dabei handelt es sich um den Gleichgewichtszustand zwischen dem in die Atmosphäre abgegebenen CO2 und dem aus ihr entfernten CO2. Klimaneutral bedeutet zusätzlich, dass alle negativen Einflüsse, die Unternehmen auf unsere Umwelt haben, reduziert werden müssen. Ebenso müssen die Treibhausgase in der Klimaneutralität berücksichtigt werden. Auch hier ist das Ziel wie bei den CO2-Emissionen diese auf null zu reduzieren. Klimaneutralität wird erreicht, wenn organisatorische Aktivitäten keine negativen Auswirkungen auf das Klimasystem haben.

Zusammenfassend bezieht sich die CO2-Neutralität nur auf Kohlendioxid, während ein „Netto-Null“ alle Treibhausgase umfasst und klimaneutral sich auch auf alle andere Effekte, die negative Konsequenzen auf unsere Umwelt haben, erstreckt.

Für die meisten Unternehmen bedeuten die Begriffe klimaneutral, CO2-Neutralität und Netto-null dasselbe.

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Synonyme - Treibhausgasneutralität,Klimaneutral,CO2-Neutralität
Klinker

Der rote bis braune Ziegelstein aus Ton, der sich an vielen Fassaden von Häusern findet, wird als Klinker bezeichnet. Die Klinkersteine werden bei hohen Temperaturen gebrannt und der Sinterprozess wird dadurch in Gang gesetzt. Hier verschließen sich die Poren und die kristallinen Bestandteile des Tons verschmelzen an der Oberfläche zu einer leicht glasigen Fläche zusammen. Diese Oberflächenbeschaffenheit macht den Klinkerstein besonders frostbeständig und widerstandsfähig. Wasser wird kaum aufgenommen und sie sind zudem sehr druckfest und bieten eine gute Wärmespeicherfähigkeit, was dem energetischen Gedanken bei Gebäuden entspricht.

Ein alter Begriff für Klinkersteine ist Hartbrandziegel, der auf die besonders hohen Temperaturen beim Brennvorgang zurückzuführen ist. Er wird jedoch heute kaum noch verwendet. Klinker bestehen aus einem Pulver, das mit Wasser und Sand versetzt wird und anschließend in speziellen Öfen gebrannt wird. Der Mix für Klinkersteine besteht grundsätzlich aus aluminiumsilikit- und feldspatreichem Ton und Lehm. Da es sich hier um ein künstlich hergestelltes Baumeraterial handelt, ist der Begriff des Steins eigentlich nicht richtig.

Vor allem an Fassaden in Norddeutschland, aber auch an Brücken und sogar als Straßenbelang wird der robuste Tonstein eingesetzt. Bei der Restaurierung denkmalgeschützter Bauwerke kommen meist handgeformte Klinker zum Einsatz, während für die Verwendung als Fassade an modernen Bauwerken und Eigenheimen maschinell produzierte Massenware zum Einsatz kommt. Für die Herstellung von Klinker kommt in Deutschland die DIN 105 zum Tragen, in der die Festigkeitsklasse, die Rohdichte das Format und die Lochung geregelt ist. Klinker gehören demnach zu den HD-Mauerziegeln und ihre Bezeichnung wird in der Regel mit Buchstaben vorgenommen.

  • Vollklinker mit KMz
  • Hochlochklinker mit KHLz
  • Keramikvollklinker mit KK
  • Keramikhochlochklinker mit KHK

Die verschiedenen Klinkerarten unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Dichte und der verbesserten Lochbildgestaltung. Letzteres mindert die Wärmeleitfähigkeit, was dazu geführt hat, dass von den ehemals massiven Steinen in der heutigen Zeit nur noch wenig Gebrauch gemacht wird. Stattdessen kommen Leichthochlochziegel mit einem Lochanteil von bis zu 60 % zum Einsatz.

Während Ziegel nur bei rund 800 bis 1.100 Grad Celsius im Ofen gebrannt werden, benötigt Klinker eine längere Brenndauer wegen des höheren Silikatanteils. Die Temperaturen sind auch höher und liegen bei über 1.200 Grad Celsius. Erst bei Temperaturen über diese Marke hinaus, beginnt der Schmelzprozess – das Versintern.

Klinker werden auf Grund ihrer fast geschlossenen Oberfläche als Fassade, Sichtmauerwerk, Vormauerwerk, als Fassadendämmung und als Bodenbelag verwendet. Die Steine sind überaus haltbar und schaffen locker 100 Jahre und mehr. Während ihrer Lebensdauer behalten sie in der Regel auch ihre Ursprungsfarbe. Diese basiert auf den im Ton enthaltenen Eisen. Es gibt drei Sorten Klinker, die von der ursprünglichen Farbe abweichen:

  1. Torfbrandklinker, grün, mit Torf gebrannt
  2. Greppiner Klinker, gelb, wird bei höheren Temperaturen gebrannt
  3. Münsterländer Kohlebrand, mit markanten “Rußfahnen” auf der Oberfläche, mit regioanler Tonerde und Ruhrgebietskohle hergestellt

 

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Synonyme - Verblender,Hartbrandziegel,Fassadenklinker
Kniestock

Würde man beim Hausbau auf den Kniestock verzichten, würde die Dachschräge direkt auf der Decke des darunter liegenden Geschosses beginnen. Je höher der Kniestock ausfällt, desto mehr Platz bietet das Dachgeschoss. Daher werden Kniestöcke oftmals nachträglich erhöht, insbesondere dann, wenn das Dachgeschoss als vollwertiger Wohnraum ausgebaut werden soll.

Beim Neubau ist der Kniestock eine wichtige Planungsaufgabe, da er den Grundstein für den späteren Dachausbau legt. Statt durch Dachschrägen sehr stark eingeschränkt zu sein,  kann durch den Drempel eine optimalere Ausnutzung der Fläche im Obergeschoß erreicht werden. Der Kniestock sorgt demzufolge für die Erhöhung der Wohnfläche, indem die Dachschräge nach oben verlagert wird. Das erlaubt eine bessere Einrichtung der Räume und sorgt für mehr Bewegungsfreiheit, da die Raumhöhe steigt.

Wird ein Dach auf dem Kniestock realisiert, spricht man auch von einem Kniestockdach. Fehlt dieser allerdings, dann ist die Rede von einem Trempeldach. Auch eine nachträgliche Erhöhung des Kniestocks ist möglich, allerdings sollten Bauherren die Kosten und den Aufwand mit dem tatsächlichen Nutzen in Relation setzen. Es handelt sich bei einer solchen Erhöhung des Kniestocks um eine erhebliche bauliche Maßnahme, sodass dafür die entsprechende Genehmigung von der zuständigen Baubehörde notwendig ist.

Auch ist im Bebauungsplan meist eine maximale Höhe des Kniestocks vorgegeben, an die sich der Bauherr halten muss. Besteht eine solche Vorgabe nicht, so orientieren sich die Verantwortlichen in der Regel an der Bebauung der Nachbarschaft und legen daraufhin die maximal mögliche Höhe des Kniestocks fest.

 

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Synonyme - Drempel, Trempel
Köcherfundament

Ein Köcherfundament ist ein Stahlbetonfundament zur Aufnahme einer Stütze und zählt zu den Flachgründungen. Die Form und Größe des Fundaments errechnet sich nach den auftretenden Lasten. Generell besteht ein Köcherfundament aus einer Stahlbetonplatte auf die ein Köcher aufgestellt ist, der zur Aufnahme einer Fertigteilstütze dient.

Aufbau und Konstruktion des Köcherfundaments

Auf einer statisch bemessenen Stahlbetonfundamentplatte steht ein mit der Platte verbundener, ebenfalls aus Stahlbeton hergestellter, Köcher, dessen Innenseite wahlweise glatt oder rau hergestellt ist. Das Köcherfundament wird in der Regel als Fertigteil vorproduziert, dabei kann der Köcher aufgesetzt oder in die Fundamentplatte eingearbeitet sein. Während die Platte die Aufgabe der Lastverteilung übernimmt, nimmt der Köcher die auftretenden Biegemomente auf, verhindert ein Kippen des Bauteils während der Montage und dient gleichzeitig als verlorene Schalung beim Einbetonieren der Stütze, bzw. des Bauteils.

Einsetzen der Stütze

Die Stütze wird – in der Regel per Kran - in den Köcher eingesetzt und lotrecht ausgerichtet. Anschließend wird der Hohlraum zwischen Köcher und Stütze mit einem speziellen Vergussmörtel ausbetoniert, der in seiner Güte der des Fundaments oder höher entspricht. Nach dem Abbinden besteht eine kraftschlüssige und dauerhafte Verbindung zwischen Köcher und Stütze. In der Regel wird das Erdreich bis zur Oberkante Köcher verfüllt, in Ausnahmefällen bleibt der Köcher auch teilweise sichtbar.

Einsatzgebiete für Köcherfundamente

Köcherfundamente kommen zum Einsatz, wenn große vertikale Bauteile sicher im Erdreich verankert werden müssen. Sie sichern die Aufnahme hoher punktförmiger Lasten und deren Abtragung ins Erdreich. Dies ist zum Beispiel im Industriebau der Fall oder dann, wenn hohe Masten oder Straßenlaternen gesetzt werden. Im Einfamilienhausbau kommen Köcherfundamente in der Regel nicht zum Einsatz.

 

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Kohlenstoffdioxid

Kohlenstoffdioxid (CO2) ist Bestandteil der Luft und auch unter Kohlendioxid bekannt. CO2 ist farb- und geruchlos, wasserlöslich, ungiftig und nicht brennbar. Es ist nur in geringen Mengen in der Luft enthalten. Trotzdem spielt CO2 eine bedeutende Rolle für das Klima. So nimmt Kohlendioxid einen Teil der von der Erde in das Weltall abgegebenen Wärme auf und strahlt diese zurück auf die Erde. Dieser Vorgang ist auch unter einem natürlichen Treibhauseffekt bekannt. Flora und Fauna können dadurch im uns bekannten gemäßigten Klima gedeihen.

Aber nicht nur natürlich ablaufende Prozesse setzen Kohlendioxid frei. Auch der Mensch produziert CO2 durch die Verbrennung von Erdöl, Erdgas oder Kohle. Seit Beginn der Industrialisierung wird weltweit deutlich mehr CO2 freigesetzt, was sich nachteilig auf die Umwelt auswirkt.

So kann durch den enormen Anstieg der Kohlendioxid-Teilchen immer weniger Wärme von der Erde ins Weltall entweichen. Die Folge hieraus ist eine weltweite Erderwärmung, die auf lange Sicht zu Naturkatastrophen wie beispielsweise dem Schmelzen der Gletscher oder dem Anstieg des Meeresspiegels führt. Auch für Hitzewellen, die für Dürren sorgen, ist ein hoher CO2 Gehalt verantwortlich.

Der Treibhauseffekt, der durch eine Überproduktion von CO2 ausgelöst wird, ist durch wissenschaftliche Studien bewiesen. Ein Entgegensteuern des Klimawandels findet darum seit einigen Jahren verstärkt statt. So können auch Privatpersonen gegen den Klimawandel agieren und in den eigenen vier Wänden für mehr Energieeffizienz sorgen. Eine Form ist das energetische Sanieren und Bauen. Aber auch durch Energieeinsparungen, die durch eine optimale Wärmedämmung oder die Nutzung von Solarenergie stattfinden, tragen zur Verringerung von CO2 Emissionen bei.

 

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Synonyme - CO2,Kohlendioxid

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