Begriff Definition
Grundstück

Der Begriff Grundstück bedeutet, das ein räumlich abgegrenzter Teil der Erdoberfläche so eindeutig beschrieben werden kann, dass der Standort und dessen Grenzen festgelegt werden können. Um ein Grundstück offiziell als ein solches anzuerkennen, muss es in das Grundbuch eingetragen werden. Der Eigentümer eines Grundstückes hat bestimmte Grundstücksrechte, aber auch Pflichten.

Ein Grundstück ist nicht gleichzusetzen mit einem Flurstück. Flurstücke sind die kleinste Einheit im Liegenschaftskataster und normalerweise besteht ein Grundstück aus mehreren Flurstücken. Ein Grundstück kann aber auch aus mehreren Grundstücken bestehen oder zusammengefügt sein und zu einem Großen vereinigt werden.

Um mehrere Grundstücke zu vereinigen, bedarf es einer Einverständniserklärung des Eigentümers, der im Grundbuch eingetragen ist. Auch gibt es die Möglichkeit ein Nebengrundstück als Teil des Hauptgrundstücks ins Grundbuch eintragen zu lassen. Das kommt vor, wenn das Nebengrundstück zum Beispiel nur mit einer Garage bebaut ist, während sich auf dem Hauptgrundstück das Eigenheim befindet.

Genauso wie man mehrere Grundstücke vereinigen kann, kann ein bestehendes in zwei oder mehr kleinere Grundstücke aufgeteilt werden. Diese werden anschließend als eigenständige Grundstücke ins Grundbuch eingetragen. Hierfür bedarf es einer Vermessung des ursprünglichen Grundstücks. Erst danach darf die gewünschte Teilung erfolgen.

Zu beachten ist, dass zu einem Grundstück alle wesentlichen Bestandteile sowie deren Zubehör zu einem Grundstück gehören. Wesentliche Bestandteile wurde im § 93 des BGB eindeutig definiert. Die Definition sagt aus, dass es jene Teile sind, die nicht voneinander getrennt werden können, ohne das es einen Teil zerstört, den Zweck verändert oder den Wert mindert. So gehören Sachen zu einem Grundstück, die fest mit dem Grund und Boden verbunden sind. Das können ein fest verankertes Gartenhaus, ein Swimmingpool, aber auch Bäume und Pflanzen und deren Erzeugnisse sein, sowie Bestandteile, die fest mit dem Haus verbunden sind, wie die Heizungsanlage. Das sind alles wesentliche Bestandteile eines Grundstückes.

Worauf Sie beim Grundstückskauf achten sollen und weitere Informationen finden Sie unter hausbauberater.de/grundstueck-kaufen

 

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Grundstücksgrenze

Die Grundstücksgrenze beschreibt die definierten Punkte, an denen das Land einer Person endet und das benachbarte Grundstück beginnt. Die exakte Lage der Grundstücksgrenze kann man in den Unterlagen im Grundbuch nachlesen.

Der Eintrag ins Grundbuch enthält eine genaue Beschreibung der Maße und Grenzen des Grundstücks in Worten und manchmal auch einen Lageplan oder eine Katasterkarte. In der Katasterkarte befinden sich Details wie Höhen, Gewässer und Strukturen des entsprechenden Grundstückes. Möglicherweise sogar Karten von benachbarten Objekten, wenn eine gemeinsam genutzte Grundstücksgrenze vorhanden ist. Eine Katasterkarte ist in der Regel in den Unterlagen der Immobilie enthalten, kann aber auch beim örtlichen Bauamt eingesehen werden.

Gemessen wird von den Orientierungspunkten in der Beschreibung des Grundbuches bis zu der Grundstücksgrenze, rund um das gesamte Grundstück. Durch physikalisches Messen der Grenzen kann visuell bestimmt werden, wo sich die Grundstücksgrenze befindet und vermieden werden, in das Land des Nachbarn einzudringen.

Beim Bau eines Hauses wird die Grundstücksgrenze auch verwendet, um zu bestimmen, wo ein gewünschtes Gebäude legal platziert werden kann, zum Beispiel in Bezug auf Abstandsflächen.

Aber auch das Errichten einer Struktur, wie ein Zaun oder die Nutzung eines Teilstücks des Landes einer anderen Person, kann zu Rechtsstreitigkeiten und unangenehmen Situationen mit Nachbarn führen. Wo ein Nachbar einen Zaun auf dem Grundstück bauen kann, hängt von den örtlichen Gesetzen und den Bauvorschriften sowie von den Beschränkungen für die Grundstücke ab. Ein Zaun, der direkt auf einer Grundstücksgrenze errichtet wird, kann zu einer gemeinsamen Verantwortung des Zauns zwischen den Nachbarn führen, einschließlich Wartung und Kosten. Es ist ratsam, sich beim zuständigen Bauamt zu erkundigen.

 

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Grundstücksgröße

Die Grundstücksgröße beschreibt die Größe des gesamten Grundstücks und wird normalerweise in Quadratmetern angegeben. Grundstücke können in der Größe sehr variieren, aber es ist wichtig die Grundstücksgröße zu kennen, um für zukünftige Bauvorhaben oder Erweiterungen planen zu können. So wird zum Beispiel für ein freistehendes Haus eine deutliche größere Grundstücksgröße benötigt als für eine Doppelhaushälfte.

Die Grundstücksgröße des Grundstücks bestimmt teilweise, ob die vorhandenen Gebäude innerhalb der Grundstücksgrenzen erweitert oder neue Strukturen, wie eine eigenständige Garage, ein Gartenhäuschen oder ein Außenschuppen, auf dem Grundstück hinzugefügt werden können.

Die Bewertung einer Immobilie entspricht der tatsächlichen Größe des Hauses sowie dem Grundstück, auf dem es liegt. Die Grundstücksgröße einer Immobilie kann mit einfachen mathematischen Berechnungen ermittelt werden. Dazu werden rechteckige Grundstücke von einem Ende zum anderen gemessen und anschließend wird die Breite mit der Länge multipliziert. Es stehen aber auch speziell für Grundstücke, die nicht rechtwinklig sind, verschiedene Berechnungstools online zur Verfügung, mit denen die Grundstücksgröße bis auf den letzten Quadratmeter ermittelt wird.

Auch der jährliche Grundsteuerbescheid und andere staatlich generierte Informationen enthält die Grundstücksgröße zusammen mit den anderen relevanten Informationen über die Immobilie. Das Bauamt und das Grundbuch der zuständigen Gemeinde verfügen zudem über die ursprüngliche Grundstücksgröße des Grundstücks.

Siehe auch: Informatives über den Kauf des Grundstücks

 

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Synonyme - Flurstücksgröße
Grundwassergefährdung

Die Definition der Grundwassergefährdung ist die Wechselwirkung zwischen der Anfälligkeit für Grundwasserverschmutzung und der Schadstoffbelastung der unterirdischen Umgebung infolge menschlicher Aktivitäten an der Landoberfläche. Mit anderen Worten die Gefahr der Verschmutzung des Grundwassers.

Grundwasserverschmutzung tritt auf, wenn Produkte aus Haushalten, aus Gewerbebetrieben oder aus der Landwirtschaft in das Grundwasser gelangen. Diese Substanzen sickern durch den Boden und gelangen anschließend ins Grundwasser. So können beispielsweise Pestizide und Düngemittel im Laufe der Zeit in die Grundwasserversorgung gelangen. Streusalz, giftige Substanzen aus Bergbaustandorten und gebrauchtes Motoröl können ebenfalls ins Grundwasser versickern. Darüber hinaus können unbehandelte Abfälle aus Klärgruben und giftige Chemikalien aus unterirdischen Lagertanks und undichten Deponien das Grundwasser kontaminieren und es damit unsicher für den menschlichen Gebrauch machen.

Das Trinken von verunreinigten Grundwasser kann schwerwiegende gesundheitliche Auswirkungen haben. Krankheiten wie Hepatitis oder schwerer Durchfall können durch Grundwasserverschmutzung von Klärgrubenabfälle verursacht werden. Schadstoffe von der Erdoberfläche können auch in die Brunnenwasserversorgung gelangen und zu gesundheitlichen Schäden führen.

Die größten Risiken für Grundwassergefährdung sind:

  • Lagertanks
    Diese können Benzin, Öl, Chemikalien oder andere Arten von Flüssigkeiten enthalten und sich entweder über oder unter der Erde befinden. Im Laufe der Zeit können die Tanks korrodieren, reißen und Leckagen entwickeln.

  • Klärgruben
    Abwasserentsorgungssysteme die von Haushalten, Büros oder anderen Gebäuden verwendet werden, die nicht an ein kommunales Abwassersystem angeschlossen sind. Klärgruben sind so konzipiert, dass menschlicher Abfall langsam und harmlos unter der Erde abfließt. Ein nicht ordnungsgemäß entworfenes, gebautes oder gewartetes Abwassersystem kann Bakterien, Viren, Haushaltschemikalien und andere Verunreinigungen ins Grundwasser bringen und Gesundheitsprobleme verursachen.

  • Mülldeponien
    Mülldeponien sollten eine schützende Bodenschicht haben, um zu verhindern, dass Verunreinigungen ins Wasser gelangen. Wenn jedoch keine Schicht vorhanden ist oder diese Risse aufweist, gelangen Verunreinigungen aus der Deponie in das Grundwasser.

 

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Synonyme - Grundwasserverschmutzung
Grüne Hausnummer

Die Grüne Hausnummer ist eine Auszeichnung, mit der private Eigentümer oder Unternehmen aus der Wohnungswirtschaft gewürdigt werden, die beim Hausbau, bzw. der Sanierung von Wohnhäusern auf Nachhaltigkeit, Wohngesundheit und Ressourcenschonung besonderen Wert legen.

Die Grüne Hausnummer als Auszeichnung für umweltgerechtes Bauen

Grundlage für die Vergabe der Grünen Hausnummer bildet ein Kriterienkatalog, der unter anderem die Nutzung von erneuerbaren Energieträgern, die Wertigkeit der Wärmedämmung, den Baustandart oder die Bauweise umfasst. Ist eine Mindestzahl an erfüllten Kriterien erreicht, wird die Auszeichnung vergeben. Dazu muss der Hauseigentümer einen entsprechenden Antrag stellen. Die Vergabe erfolgt auf Vertrauensbasis, also anhand der eingereichten Belege für nachhaltiges Bauen und die Nutzung umweltgerechter Komponenten. Auf Kontrollen vor Ort wird in der Regel verzichtet Die Bewertung und Vergabe erfolgt durch die Energieagenturen der Länder, dort muss auch der Antrag gestellt werden. Eine Jury prüft die eingereichten Anträge und legt die Gewinner fest. Zusätzlich zum Grünen Nummernschild für die Fassade erhalten die Gewinner Geldpreise in unterschiedlichen Höhen.

Wo wird die Grüne Hausnummer vergeben?

Die Auszeichnung für Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Bau gibt es in verschiedenen Bundesländern, bzw. Regionen, so zum Beispiel in Erfurt, Mainz, Schweinfurt oder Weimar. Seit 2017 vergibt das Land Sachsen-Anhalt die Ehrung, seit 2015 fördert das Land Niedersachsen das Label für besonders energieeffiziente Wohnhäuser. Von 1996 bis Ende 2008 wurde die Grüne Hausnummer auch im Saarland vergeben, anschließend wurde die Initiative eingestellt.

Sichtbares Zeichen für Nachhaltigkeit und Wohngesundheit

Die Grüne Hausnummer ist nicht nur eine virtuelle Auszeichnung. Die Gewinner erhalten ein Hausnummernschild in grüner Farbe und in je nach Bundesland verschiedenen Designs als sichtbares Zeichen des persönlichen Engagements.

 

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Gurt

Der Begriff Gurt wird im Baubereich für unterschiedliche Elemente verwendet. Zum einen bezeichnet er die unteren und oberen Bänder eines Trägers (Doppel-T-Träger) aus Beton, Holz oder Stahl. Ebenso werden die umlaufenden Rippen bei Dach- und Deckentafeln im Holzbau so bezeichnet. Die Hauptaufgabe des Gurtes ist es, Biegebelastungen aufzunehmen.

Gurte bei T-Trägern

T-Träger werden im Baubereich eingesetzt, um große Spannweiten zu überbrücken. Je nach Konstruktion unterscheidet man T-Träger mit einem Obergurt und Doppel-T-Träger mit Ober- und Untergurt. In diesem Bereich werden die Gurte auch als Flansche bezeichnet. Bei den im Brückenbau eingesetzten Hohlkastenträger verwendet man den Begriff Gurt für die seitlichen Begrenzungen. Je nach aufgenommener Belastung handelt es sich um Druck- oder Zuggurte, ebenfalls üblich sind die Begriffe Ober- und Untergurt, die sich auf die Position beziehen. Die Aufgabe von Gurten ist es, Biegelasten aufzunehmen. Wird ein Träger auf zwei Stützen belastet, wirken auf den Untergurt Zug- und auf den Obergurt Druckkräfte ein. Die Belastbarkeit eines Trägers hängt vom Abstand zwischen Ober- und Untergurt ab. Je größer dieser ist, umso tragfähiger ist das Bauteil. Ebenfalls relevant ist das Verhältnis zwischen Höhe des Profils und Materialstärke.

Dach- und Deckentafeln

Die im Holzbau verwendeten Dach- und Deckentafeln sind mit Gurten ausgesteift. Hierbei handelt es sich um umlaufende Rippen, die den Schubfluss aus der Beplankung, also den Deckenplatten, aufnehmen. Die Gurte sollten möglichst umlaufend ohne Stöße ausgeführt sein. Die Verbindung zwischen Beplankung und Gurten besteht aus stiftförmigen Verbindungsmitteln. Anordnung und Stärke der Gurte hängen ebenso wie die auftretenden Lasten von der jeweiligen Konstruktion ab.

Gurtgeländer

Auch bei Treppengeländern spricht man von Gurten. Dabei handelt es sich um Geländerfüllungen, die parallel zur Treppenneigung verlaufen, die sogenannten Kniegurte. Sie bestehen zum Beispiel aus Stahl- oder Edelstahlprofilen, aber auch aus Holzlatten, die aufgrund der geringen Belastbarkeit in engen Abständen angeordnet sind.

 

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